Blog Baofeng UV-5R-Programmierung - Getting Started
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Baofeng UV-5R-Programmierung - Getting Started

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Prinzipiell lässt sich der Baofeng UV-5R, so wie er ist, per Menü und Tastendruck einrichten. Wer jedoch schon mal versucht hat, mehr als zwei oder drei Speicherplätze mit QRGs, Repeater-Ablagen etc. zu bestücken, wird schnell merken, dass es ein sehr (zeit-)aufwendiges Unterfangen ist.

Zum Glück haben die chinesischen Entwickler mitgedacht, und dem Baofeng UV-5R eine serielle Schnittstelle verpasst, womit man mit einem passenden Adapterkabel und einer geeigneten Software alles bequem am PC in wenigen Minuten einrichten kann.

Man benötigt:

  • UV-5R-USB-To-Serial-Programmierkabel (9,95 € bei eBay, kann aber auch bei DK9GD ausgeliehen werden)
  • PC mit Windows oder Linux (Mac OS X soll angeblich auch gehen, da ich aber nicht im Besitz eines angebissenen Apfels bin…) und ein freier USB-Port
</table> ## Vorbereitung 1. Headset-Anschluss des Programmierkabels an den Headset-Ein/Ausgang des UV-5R anschließen, der sich rechts an der Seite des UV-5Rs unter der dicken, schwarzen Gummi-Kappe befindet. 2. Linux-User stecken jetzt das andere Ende des Programmierkabels in einen freien USB-Anschluss. Windows-User warten erst mal damit ab und springen zu Punkt [Windows]. ### Ubuntu * Terminal öffnen und folgendes eingeben: > dmesg Irgendwo muss > pl2303: Prolific PL2303 USB to serial adaptor driver zu lesen sein. Wenn nicht, wurde das Programmierkabel nicht richtig erkannt. Ggf. nochmal rausziehen und einstecken oder einen anderen USB-Anschluss ausprobieren. * CHIRP installieren: #### Aus Paketquellen Unter Debian/Ubuntu (Vorsicht: In der aktuellen Paketversion gibt es noch keine Config für das *UV-5R*, Stand 12/2013) mit > sudo aptitude install chirp #### Aus dem Sourcecode Wenn das Programm nicht als Paket für die Distirbution verfügbar ist auch per Hand: > <http://chirp.danplanet.com/projects/chirp/wiki/Download> Linux source runterladen, entpacken. Ordner im Terminal öffnen. > cd chirp-0.3.1 Dann mit > sudo python setup.py install das Programm installieren und mit > sudo chirpw ausführen. Es sollte nun ein (leeres) Fenster mit dem Titel CHIRP erscheinen. Nun zu Punkt [Beide] springen. ### Windows 5. Zuerst den USB-To-Serial-Treiber von der beiliegenden CD oder von <http://wouxun.us/Software/Baofeng/Baofeng-Driver-Vista-Win7.exe> herunterladen und installieren. 6. Dann das Programmierkabel an einen freien USB-Anschluss anstecken. Nun sollte Windows den Treiber selbstständig finden und installieren. Ggf. die "Nicht signierte Treiber etc." - Warnmeldung mit "Trotzdem installieren" quittieren. Die angezeigte COM-Port-Nummer unbedingt merken! 7. CHIRP von <http://chirp.danplanet.com/projects/chirp/wiki/Download> herunterladen (großer Download-Now-Button), installieren und starten. Auch hier sollte nun ein (leeres) Fenster mit dem Titel CHIRP erscheinen. ### Beide 8. Die UV-5R einschalten und - wichtig - auf eine unbenutzte Frequenz einstellen (grüne LED darf nicht leuchten!), ggf. Antenne abschrauben. 9. "Radio" - "Download from Radio" auswählen. Ubuntu: Port "/dev/ttyUSB0" auswählen. Windows: die COM-Port-Nummer, die bei der Installation des USB-To-Serial-Treibers angezeigt wurde, auswählen. Vendor: "Baofeng", Model: "UV-5R". OK anklicken. Wenn alles klappt, sollte jetzt ein Fenster "Cloning..." mit einem Ladebalken aufpoppen, und die LED am UV-5R wie wild rot flackern. Abwarten, bis alles geladen wurde. 10. Man sieht nun unter dem Reiter "Memories" alle Speicherplätze des UV-5R mit den entsprechenden Belegungen. Man kann diese nun per Doppelklick in die Parameter verändern bzw. mit rechter Maustaste löschen/zurücksetzen. Stapelbearbeitung bei Mehrfachauswahl ist ebenfalls möglich. Für die Benutzung im Amateurfunk sind folgende Spalten interessant: Frequency, Name, Duplex, Offset, Mode und Power. Beispielsweise lässt sich das Spandau-Relais "DB0SP" auf Speicherplatz 0 ablegen, indem man in der Zeile "Loc 0" folgende Parameter einstellt: Frequency: 145,600000 | Name: DB0SP | Duplex: - | Offset: 0.60000 | Mode: FM | Power: High. Möchte man eine Direkt-QRG, z.B. die DK0TU-Hausfrequenz 430,075 MHz einrichten, wählt man bei "Duplex" einfach "None" aus. Möchte man mehr als 25 Speicherplätze angezeigt bekommen (max. 128), lässt sich das über "Memory Range" links oben über der Liste einstellen.
![chirp_memories.jpg](/assets/img/chirp_memories.jpg)
11. Unter dem Reiter "Settings" findet man die aktuell eingestellten Optionen des UV-5R, sowie weitere spezielle Einstellungen, die man am UV-5R direkt nicht vornehmen kann. Beispielsweise lässt sich unter "Other Settings" die Power-On-Messages des UV-5R verändern. So kann man z.B. das eigene Rufzeichen eingeben, um den UV-5R eindeutig zu kennzeichnen.
![chirp_settings.jpg](/assets/img/chirp_settings.jpg)
12. Nachdem man alle Parameter und Einstellungen vorgenommen hat, kann man die Konfiguration über "File" - "Save as" lokal auf dem PC abspeichern. 13. Möchte man die Konfiguration auf den UV-5R laden, wählt man "Radio" - "Upload to Radio" aus. Hier muss nur der richtige COM-Port gewählt werden. Nach einem Klick auf OK wird die Konfiguration auf den UV-5R überspielt. Dabei sollte die LED des UV-5R wie wild grün flackern. Nach dem Übertragungsvorgang startet der UV-5R neu, und die neue Konfiguration lässt sich sofort benutzen. 14. Programmierkabel abziehen, ggf. Antenne anschließen, und losbreaken! ### Ergebnisse Mein [[UV-5R-Image zum Download|uv5r_dk9gd.img]]. Nach dem Überspielen des Images sieht der UV-5R dann so aus:
![bao_dk9gd.jpg](/assets/img/bao_dk9gd.jpg) ![bao_relais.jpg](/assets/img/bao_relais.jpg)
Nicht wundern, wenn auf dem Display für die Relais-Ablage "+-" erscheint, und man im Menü keine Ablage einstellen kann. Der UV-5R bedient sich stets der Ablage, die man in CHIRP eingestellt hat!
Disclaimer: Das Baofeng-Funkgerät ist in DL ein reines Amateurfunkgerät. Nur Personen mit einer Amateurfunklizenz dürfen diese Geräte benutzen. Wer einfach nur genehmigungsfrei funken möchte sollte sich ein PMR-, LPD- oder CB-Funkgerät kaufen. Der Betrieb eines Baofeng-Funkgeräts ohne Amateurfunklizenz ist verboten. Weiterhin ist das Gerät entsprechend des Preises als technisch sehr minderwertig einzuordnen und wir empfehlen es nicht! Eine Alternative ist z.B. das Yaesu FT-65. </tr>
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